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Freeride Tirol

Splitboard Tagestour von Serfaus nach See

Unser Tour Tag startete früh. Um 8 Uhr, nach einem kurzen Frühstück im Basecamp, trafen wir unseren Tourguide Benny in Landeck. Bevor wir den Bus Richtung Serfaus-Fiss- Ladis, bestiegen wurde nochmal das Material gecheckt. Für Gäste, die kein eigenes Splitboard Equipment besitzen, halten sowohl Benny als auch das Basecamp Tirol Splitboards von Good boards bzw. Amplid bereit. LVS Sets sind obligatorisch und werden auch vom Guide bzw. Basecamp gestellt.
Gut ausgerüstet und voller Erwartung bestieg das Team, bestehend aus 4 Boardern, einem Freeskier und dem Guide, den Bus.
Das Wetter zeigte sich heute von der besten Seite und auch die Lawinenlage die wir nochmal im Bus überprüft hatten, ergaben vielversprechende Bedingungen für unsere geplante Freeride Tour. Im Wintersportort Serfaus angekommen, mussten sich die Teile der Gruppe die keine „Tirol Snow Card“ besitzen, erst eine „Tourengeher-Karte“ an der Kasse kaufen, um unseren Ausgangspunkt der Tour mit verschiedenen Liftfahrten zu erreichen. Unser Plan war es, mit Hilfe von Splitboard bzw. Ski über die Samnaungruppe und Ochsenscharte aufzusteigen, um auf der anderen Seite in das Paznauntal Richtung See abzufahren.

Vor dem Aufstieg von ca. 200hm, gab Benny nochmal genaue Anweisungen wie die Bindungen und Verbindungen bei den Splitboard zu lösen und so zusammen zubauen sind, dass man 2 Tourenski erhält. Mit Hilfe von aufgezogenen Fellen und, wenn nötig, mit Harscheisen ermöglichen diese das Besteigen von verschneiten Bergen. Nach kurzer Überprüfung vom Material und LVS sowie Guideanweisung, Abstand zum Vordermann zu halten, ging es im gemächlichen Tempo hoch zur Ochsenscharte. Beim ein oder anderen dauerte es eine Weile, bis man sich an die Geschwindigkeit der Gruppe angepasst hatte, aber alle genossen sichtlich den Aufstieg im anfangs noch relativ flachem Gelände bei herrlichem Sonnenschein.
Nach einer halben Stunde nahm das Hanggefälle zu und nun wurden Spitzkehren nötig, um am Ende einer Hangquerung die Richtung zu wechseln. Schräg zum Hang gehend musste man Acht geben, die Kante im Schnee zu halten, um nicht seitlich abzurutschen. Das stellte schon eine größere Herausforderung da als das anfängliche „Dahinwatscheln“ im Flachen. Aber alle Teilnehmer erreichten auch nach einer kurzen Abfahrt auf den „Splitboardski“ den nächsten Sammelpunkt. Echt spaßig mit einer Art „Telemark-Ski“ die Hänger zu durchpflügen…
Jetzt ging Benny alleine voraus, um die günstigste Route für den finalen Aufstieg zum Sattel zu finden. Der extrem harte Schnee machte dies nicht einfach und Benny gab sich Mühe für die Truppe eine stabile, griffige Spur vorzubereiten. Auf Zuruf machte sich einer nach dem anderen auf zum ausgemachten Rastpunkt. Hier oben waren wir geschützt vor Lawinen und hatten Platz, um die Splitboards wieder in „Downhill-Modus“ zu verwandeln. Bei einer herrlicher Aussicht und strahlendem Sonnenschein wurden ein paar Müsliriegel inhaliert und noch ein Schluck aus der Wasserflasche genommen. Der stetig eisige Wind ließ es aber nicht all zu gemütlich werden und natürlich waren jetzt alle heiß auf die Abfahrt im Tiefschnee Richtung See.
Aber vorher musste noch ein ca. 200m langer Grat mit vereisten Schneewehen und blanken Fels abgefahren werden, um zum Einstieg des Powderhangs zu kommen.
Mit gelegentlichem Steinkontakt, aber ohne weitere Probleme, erreichten wir den Einstieg und nach einem letzten Briefing vom Guide droppten wir einzeln in den steilen, unberührten Tiefschneehang.
Jeder genoss die Abfahrt in seinem Tempo, aber alle glitten schneebedeckt und mit breitem Grinsen am unteren Sammelpunkt ein, ließen sich glücklich in den Schnee fallen oder verteilte ausgiebig „high fives“.

Auch wenn der Aufstieg vorher nicht wirklich eine Strapaze war, ist es doch ein ganz anderes Erlebnis, einen „sich erarbeiteten“ Berg abzufahren, als das pure „Vernichten“ von Höhenmeter welches man beim klassischen liftunterstützten Snowboarden betreibt.

Die restliche Abfahrt war eine Mischung aus weiten Tiefschneehängen, Überquerungen von Lawinenabgängen und Gebirgsbächen, kurzen Anstiegen und zum Schluss eine bob-bahnähnliche Abfahrt durch den Wald. Gegen spätem Nachmittag stießen wir auf die Talabfahrt von See, die wir gemütlich runter cruisten um uns beim Lenz neben der Bergbahn See ein hochverdientes Edelweiß-Hefeweizen zu gönnen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass wir alle den Aufstieg im „Splitmodus“ genauso genossen haben wie die anschließende Abfahrt. Die Vorteile die sich mit einem Splitboard eröffnen sind enorm und wiegen die Nachteile (10% schwereres Board und schlechteres Flexverhalten) bei weitem auf.
Vielen Dank auch an Benny von Good Times Incl., der unserem Team sicher, informativ und mit viel Spaß das Splitboarden näher gebracht und eine super Freeride Tour rausgesucht hat.

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